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Presse

schulPilot-Projekt

Lebensnahe Wirtschaftsbildung ab Herbst an ausgewählten österreichischen Schulen: Die Stiftung für Wirtschaftsbildung, als zentrale Plattform für die Stärkung und Verbreitung einer lebensweltbezogenen und verantwortungsvollen Wirtschaftsbildung in der schulischen Allgemeinbildung, unterstützt 30 ausgewählte Schulen ab kommendem Herbst bei der Etablierung des lang geforderten Schulschwerpunkts „Wirtschaftsbildung“.

Wien 25. Mai 2022 – Die Stiftung für Wirtschaftsbildung präsentierte gemeinsam mit ihren Gründungsorganisationen das Schulpilot-Projekt „Wirtschaftsbildung“, welches ab September 2022 an 30 österreichischen Schulen der Sekundarstufe I (MS, AHS Unterstufe) ermöglicht, einen inhaltlichen und didaktischen Wirtschaftsbildungsschwerpunkt zu etablieren.

Dass dies notwendig ist, zeigt unter anderem der in Zusammenarbeit mit YEP (Youth Empowerment Participation) veröffentlichte Jugendbericht „Wirtschaftsbildung“, in dem Jugendliche ihr fehlendes Wissen in diesem Bereich beklagen. Sie möchten in der Schule mehr über „Life Skills“ lernen, dazu gehören der Umgang mit Geld, ihre Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer:innen oder auch, was es bei einem Mietvertrag zu beachten gilt.

„Wir freuen uns, dass unser Schulpilot, nach intensiven Vorbereitungen in so vielen österreichischen Schulen endlich umgesetzt wird. Jede Schülerin und jeder Schüler sollte mit 14 Jahren praxisrelevantes Grundwissen und Fähigkeiten besitzen und so auch allgemeine Zusammenhänge der Wirtschaft verstehen und wie sie diese mitgestalten können – das wollen wir mit dem Schulpilot-Projekt erreichen“, formuliert Matthias Reisinger, geschäftsführender Vorstand der Stiftung für Wirtschaftsbildung, das Anliegen der Stiftung.

Zivilgesellschaftliche Allianz

Die Gründungsorganisationen der Stiftung für Wirtschaftsbildung stellen eine außergewöhnliche breite zivilgesellschaftliche Allianz dar, die sich zusammengeschlossen hat, um mit gemeinsamer Kraft zu wirken.

Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung, eröffnete den Statement-Reigen bei der heutigen Präsentation des Schulpilot-Projektes: „Die erwähnte Studie zeigt, Jugendliche sehen sich überwiegend nicht als Teil der Wirtschaft. Wir brauchen aber mündige, kritische und selbstständige Bürger:innen, die nachhaltige und verantwortungsbewusste Entscheidungen für die Zukunft treffen. Wirtschaft muss in der Grundbildung mehr Gewicht verliehen werden, es ist keine langweilige Materie, sondern eine essenzielle Säule unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer ergänzte: „Die Schule muss ein Ort sein, an dem man neue Gesellschaftsentwürfe denken kann, die ein gutes Leben für alle Menschen versprechen. Dafür müssen Schüler:innen ermächtigt werden, damit sie als Teil von Gesellschaft und Wirtschaft zuversichtlich eine gemeinsame Zukunft mitgestalten können.“

„Systemische Verankerung von Innovationen im Bildungssystem spielt für die Innovationsstiftung für Bildung eine zentrale Rolle. Genau das ist unser Ziel: Pilotschulen den Spielraum zu geben unterschiedliche Ansätze und innovative Vermittlungsmethoden im Klassenzimmer zu pilotieren, mit dem Ziel vor Augen, Wirtschafts- und Finanzkompetenzen zukünftig allen Schüler:innen wirksam und somit auch spannend zu vermitteln. Der breite Schulterschluss von sieben Gründungspartner:innen liefert dafür die optimale Voraussetzung“ äußerte sich Jakob Calice, Vorstand der Innovationsstiftung für Bildung.

Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, ergänzt: „Um die bestmögliche Wirtschafts- und Finanzbildung für junge Menschen gewährleisten zu können, ist uns als Oesterreichische Nationalbank die Wirkungsanalyse für die Gestaltung und Weiterentwicklung des Unterrichts zum Thema ein besonderes Anliegen.“

Auch Mariana Kühnel, Generalsekretär-Stellvertreterin der WKÖ, unterstreicht die Bedeutung der Stiftung für Wirtschaftsbildung: „Diese Plattform drückt einen breiten bildungspolitischen Konsens aus: Nämlich, wie wichtig es ist, Wirtschaftsthemen größeren Stellenwert einzuräumen und sie im Alltag zu verstehen. Und zwar schon in der Schule. Es gibt nämlich kein Mindestalter für Interesse an der Wirtschaft – schon junge Menschen lassen sich für ökonomische Themen begeistern, wenn diese praxisnahe und spannend vermittelt werden. Das ist der entscheidende Punkt.“

Mariella Schurz, Beirätin der MEGA Bildungsstiftung, schließt sich ihren Vorredner:innen an und ergänzt: „Wir müssen begreiflich machen, dass wir alle Wirtschaft sind, unabhängig davon ob ich Schüler:in, Lehrer:in, Beamt:in, Pensionst:in oder Unternehmer:in bin. Dieses Verständnis ist das Fundament einer modernen Gesellschaft. Es ist Aufgabe des Bildungssystems, allen jungen Menschen das Rüstzeug für ein chancenfaires, selbstbestimmtes Leben mitzugeben.“

Sie übergab damit an Andreas Treichl, Aufsichtsratspräsident der ERSTE Stiftung: „Mit dem Schulpilot ‚Wirtschaftsbildung‘ startet der Praxistest für künftige Lerninhalte und Lehrformen zum Thema Wirtschafts- und Finanzbildung. Wir wollen herausfinden, welche Methoden sich zur Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftsbildung im Regelschulbetrieb am besten eignen. Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet, um am Ende auf der Basis von Fakten entscheiden zu können, welche Form der Vermittlung die jungen Leute am besten auf ein Leben vorbereitet, in dem sie in praktisch jeder Lebenslage Entscheidungen fällen müssen, die ihre wirtschaftliche Situation und die ihres Umfelds betreffen.“ 

Die Fotos der Pressekonferenz vom 25. Mai können in der folgenden Fotogalerie eingesehen und heruntergeladen werden. Die Verwendung unter Angabe des Fotocredits ‚Animo Media Production GmbH‘ ist gestattet.

Nachschau der Pressekonferenz vom 25. Mai 2022

Zum Schulpilot-Projekt

Der Schulpilot „Wirtschaftsbildung“ wird im Rahmen der Schulautonomie entweder als eigenständiges Fach Wirtschaftsbildung umgesetzt oder als fächerübergreifendes Thema in den bestehenden Unterricht integriert. Die Stiftung für Wirtschaftsbildung bietet den Schulen ein sehr umfangreiches Begleitmaßnahmenprogramm wie spannendes Lehr- und Lernmaterial, Lehrkräfte-Fortbildung, Schul-Coaching, Vernetzungsformate und eine finanzielle Förderung von € 5.000 pro Jahr für Materialien, Veranstaltungen, Ausflüge und zusätzliche Fortbildungen. Über die Dauer von vier Jahren hinweg wird der Schulpilot Wirtschaftsbildung mit einer Wirkungsmessung begleitet.

Für weitere interessierte Schulen gibt es im Herbst 2023 wieder den Start des vierjährigen Schulpilot-Projektes, welcher mit dem Schuljahr 2023/24 in der 5. Schulstufe beginnt. Interessierte Schulen können sich noch bis zum 1. Dezember 2022 bewerben. Alle Infos dazu gibt es hier.


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