FAQ
- Variante 1 – fächerübergreifende Wirtschaftsbildung
- Variante 2 – Schulfach Wirtschaftsbildung
- Unterrichtsinhalte
Die Stiftung wird teilnehmenden Schulen eine umfassende Sammlung von Unterrichtsmaterialien, Inhalten, Übungen, Sozialformen, Planspielen etc. zur Verfügung stellen, die Lehrkräfte dabei unterstützen soll, den Unterricht möglichst spannend, interaktiv und lebensnah zu gestalten. Das zugrunde liegende Lernkonzept orientiert sich u. a. auch an Veränderungen, die mit dem neuen Lehrplan in Kraft treten werden.
- Fortbildung für Lehrkräfte
Die Fortbildung im Rahmen des Schulpiloten soll jeder Lehrkraft die Inhalte neu zugänglich machen und sie dabei unterstützen, ihr Wissen zu festigen. Sie bietet die Möglichkeit, neue Methoden und didaktische Konzepte auszuprobieren und durch einen spannenden Austausch mit anderen Schulen, Kolleg*innen und Personen aus Wirtschaft und Bildung Inspiration zu erhalten. Es soll ein Ort der Vernetzung geschaffen werden, für Dialog, Reflexion und gemeinsame Weiterentwicklung.
Die Maßnahmen richten sich an alle Lehrkräfte, die im Rahmen des Schulpiloten Wirtschaftsbildung unterrichten werden (GWK-Lehrkräfte und Lehrkräfte, die Wirtschaftsbildung in ihrem Fach integrativ unterrichten), und sind in Modulen aus Blended-Learning, d.h. Onlineseminaren und Präsenzveranstaltungen im Ausmaß von ca. drei Tagen pro Jahr aufgebaut. Die erste Fortbildungsmaßnahme startet im Sommersemester 2022. Die Fortbildung wird anrechenbar und über PH-Online buchbar sein.
Die Themen und Inhalte der Fortbildung werden wie folgt definiert:
- Sach- und Fachwissen auf Grundlage der Inhalte des Schulpiloten
- Themenspezifisches Wissen: Wirtschaftsbildung für die fächerübergreifende Vermittlung in Deutsch/Mathematik/Englisch usw.
- Fachdidaktik wie Methoden, Sozialformen, Planspiele usw.
- Organisatorisches zum Schulpiloten
- Vernetzung der Schulen
- Gespräche mit spannenden Vertreter*innen von Wirtschaft und Bildung
- Finanzielle Förderung
Schulen, die am Schulpiloten teilnehmen, werden pro Jahr mit 5.000 bis 7.000 € (brutto) von der Stiftung unterstützt.
- 5.000 € (brutto) bei der Teilnahme mit einer Schulklasse
- 7.000 € (brutto) bei der Teilnahme mit zwei oder mehr Klassen
Die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel können für Unterrichtsmaterialien, geringfügige Investitionen, Lizenzen, Materialien, Veranstaltungen und Ausflüge sowie für zusätzliche Weiterbildungen und weitere Kosten verwendet werden.
- Vernetzung der Schulpilot-Schulen untereinander und mit spannenden Vertreter*innen der Wirtschaft
Die Schulpilot-Schulen werden durch Austauschformate begleitet, die es ihnen ermöglicht Erfahrungen untereinander auszutauschen, aufkommende Fragen gemeinsam zu beantworten und entwickelte Lösungen miteinander zu teilen.
Die Stiftung wird zusätzlich als Drehscheibe zwischen Schulen, Unternehmen und weiteren Organisationen aus den Bereichen Wirtschaft und Bildung fungieren. Durch die Vernetzung mit Vertreter*innen der Wirtschaft (Unternehmer*innen, Arbeitnehmervertreter*innen, NGOs usw.) soll der Austausch mit der Praxis im Klassenzimmer gefördert werden.
- Schulcoaching und Schulentwicklung
Schulen werden sowohl im Einreichprozess als auch während der Dauer des Schulpiloten (4 Jahre) im Prozess der Schulentwicklung durch Schulcoaching unterstützt. Mögliche Themen sind die Kombination der digitalen Grundbildung mit der Wirtschaftsbildung in der Schule sowie der Prozess der Einführung und Umsetzung des neuen Schulschwerpunktes Wirtschaftsbildung.
- Schulmarketing und Zertifizierung
Um das neue Schulprofil auch nach außen zu kommunizieren, stellt die Stiftung Materialien, Plaketten und Zertifikate für Schulen, Lehrkräfte und Schüler*innen zur Verfügung und unterstützt Schulpilotschulen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit.
„Ich bin fast 18 und habe keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann eine Gedichtanalyse schreiben. In 4 Sprachen.“Dass in Österreich ein Bedarf an verstärkter Wirtschafts- und Finanzbildung herrscht, zeigen nicht nur die 700.000 Österreicher*innen, die überschuldet sind. Davon immer stärker betroffen sind Jugendliche und meist bringt sie irrationales Konsumverhalten in diese schwierige Situation. Wie sollen Jugendliche aber auch ein Gefühl für den Umgang mit Geld bekommen, wenn dieses nicht mehr greifbar ist? Auf einer breiten gesellschaftspolitischen Basis hat sich im Dezember 2020 eine zivilgesellschaftliche Allianz gebildet, um sich des Themas Wirtschaftsbildung in Österreich anzunehmen. Ziel dieser Institution ist eine nachhaltige Stärkung und Verankerung einer breiten, lebensweltbezogenen Wirtschafts- und Finanzbildung in der schulischen und außerschulischen Allgemeinbildung in Österreich. Das Spektrum dabei ist weit: von der Fähigkeit, im Alltag informierte und tragfähige finanzielle Entscheidungen zu treffen bis hin zum Verständnis von Wirtschaft als gestaltbares und veränderbare System, eingebettet in Gesellschaft, Umwelt und Demokratie. Wie kann ich gut mit meinem Geld umgehen und wie vermeide ich es in eine Schuldenfalle zu tappen? Wie kann mir eine Versicherung helfen, Risiken im Leben zu minimieren? Was sind meine Stärken und Talente und in welchen Berufen kann ich diese gut einbringen? Wie setzt man eigene Ideen um und wie gründet man ein eigenes Unternehmen? Dies sind nur einige der praxisorientierten Fragen, auf welche Jugendliche möglichst früh in ihrer Entwicklung Antworten haben sollten. Die Stiftung will mit ihren Aktivitäten alle jungen Menschen dazu befähigen, im Laufe ihres Lebens und in ihren unterschiedlichen Rollen in der Arbeitswelt (z.B. als Arbeitnehmer*innen, Unternehmer*innen, Bürger*innen, Konsument*innen, Versicherte und Steuerzahler*innen) mündig, kritisch, selbstständig, verantwortungsbewusst und kompetent an der nachhaltigen Entwicklung und Gestaltung der Wirtschaft und der Gesellschaft mitzuwirken.